Vorbemerkung

Das Diversity Monitoring an der Universität Duisburg-Essen

Unter Diversity Monitoring wird eine wiederholte, systematische Erfassung, Auswertung und der Bericht von definierten, diversity-relevanten Daten und Indikatoren verstanden. Ein solcher institutionalisierter Beobachtungs- und Analyseprozess, der auf Basis empirisch gesicherter Daten beruht, hat für eine Hochschule drei wesentliche Funktionen:

  • die Funktion der Beobachtung, Analyse und Darstellung wesentlicher Aspekte einer Hochschule,
  • die Funktion der Systemkontrolle, vor allem mit Blick auf Leistungsmaßstäbe (Benchmarks) sowie
  • die Funktion der Systemdiagnostik, indem Entwicklungen und Problemlagen identifiziert werden.

Das Diversity Monitoring dient vor allem dazu, die Akteur:innen der UDE dabei zu unterstützen, informiert handeln zu können. Hierfür werden über Kerndimensionen der Persönlichkeit (Gardenswartz & Rowe 2008) hinaus Vielfaltsaspekte in den Blick genommen. Gaisch und Aichinger (2016) bilden im sogenannten HEAD (Higher Education Awareness for Diversity) Wheel unterschiedliche Facetten von Vielfalt an Hochschulen ab. Um unterschiedliche Vielfaltsaspekte sichtbar zu machen, werden in Form eines Rades fünf für Hochschulen relevante Diversitätsaspekte dargestellt, die ihrerseits in verschiedene Merkmale untergliedert werden. Durch die ganzheitliche Betrachtungsweise wird versucht, nicht nur die demografische Diversität von Personen und Gruppen innerhalb der Hochschule abzubilden, sondern auch die an der Hochschule vorhandene kognitive, fachliche, funktionale sowie institutionelle Vielfalt. Dies dient einerseits der Sensibilisierung für sogenannte Intersektionalitäten, d.h. für sich gegenseitig beeinflussende Überscheidungen von Diversitätsmerkmalen. Andererseits werden z. B. fachliche und kognitive Diversität als Ressourcen angesehen, die in ihrem Zusammenwirken durch Maßnahmen des Diversity Managements zur Kompetenzentwicklung der Personen und Akteure einer Hochschule beitragen können (Stammen 2018).


Weitere Daten zu Studium und Lehre an der UDE

Neben dem Diversity Monitoring berichtet die UDE Entwicklungen weiterer relevanter Aspekte von Studium und Lehre im Rahmen von Monitoringverfahren. Auch die wichtigsten Entwicklungen der in der Lehr-Lern-Strategie 2025 benannten Ziele werden im Rahmen eines Monitorings dargestellt. Der zweite Berichtslauf des Monitorings fokussiert je nach Verfügbarkeit der Daten die Jahre 2019 bis 2024 und fand Ende 2024 statt.


Sie können das Monitoring der Lehr-Lern-Strategie 2025 unter https://zhqe.uni-due.de/lls/ nach Login mit Ihrer Hochschulkennung einsehen.

Methodische Umsetzung des Diversity Monitorings

Aufgrund ihrer geografischen Lage, der Vielfalt der Studierenden, die aus verschiedenen Regionen, Nationen, Kulturkreisen und gesellschaftlichen Schichten stammen, nimmt die gezielte Förderung und Unterstützung dieser Heterogenität an der UDE einen besonderen Stellenwert ein und ist in den Leitlinien der UDE verankert. Die Berücksichtigung dieser Diversität wird sowohl als Beitrag zur Bildungsgerechtigkeit als auch zur Exzellenz verstanden.

Empirisch messbare Heterogenität kann Aufschluss darüber geben, inwieweit Bildungsgerechtigkeit geschaffen wurde. Um Hinweise auf Öffnungs- und Schließungsprozesse - z. B. beim Hochschulzugang oder zum Studienerfolg zu erhalten - werden auf Hochschulebene Informationen benötigt, die mit (sozio-)demografischen (z. B. Geschlecht, Bildungshintergrund) und persönlichkeitsbezogenen Merkmalen (z. B. Studienmotivation, Selbstwirksamkeitserwartung) der Studierenden in Bezug gesetzt werden können (vgl. Becker 2011, Finger 2013, Middendorff et al. 2013). Als auschlaggebende Studienabbruchsmotive haben sich z. B. individuelle Leistungsprobleme aufgrund zu hoher Studienanforderungen, aber auch aufgrund von Zweifeln an der persönlichen Eignung, finanzielle Probleme im Studium sowie eine mangelnde Studienmotivation herausgestellt (Heublein & Wolter 2011).

Turnus

Informationen dieser Art werden teilweise seit dem Wintersemester 2012/13 gesammelt und im Rahmen des Diversity Monitorings aufbereitet, berichtet und fortgeschrieben.

Berichte 2013-2022

Die Berichte zum Diversity Monitoring der Jahrgänge 2013 bis 2022 finden Sie unter dem Reiter Diversity Monitoring auf den Seiten des ZHQE.

Aufbau des Diversity Monitoring | Update 2025

Das Diversity Monitoring ist in einem responsiven Online-Format umgesetzt, bei dem die Ergebnisse aller vorliegenden Jahrgänge berichtet werden. Das Seitenlayout passt sich automatisch an die genutzte Display-Größe an. Über das aufklappbare Menü bzw. die Nagivation auf der linken Seite lassen sich sowohl die Ergebnisse für die gesamte Universität Duisburg-Essen, als auch Ergebnisse differenziert nach Fakultäten auswählen und betrachten.

Auf der ausgewählten Seite werden Ergebnisse zu folgenden Diversitätsaspekten berichtet:

  • Demografische Diversität zum Studieneingang
  • Diversität im Hochschulzugang
  • Kognitive Diversität zum Studieneinstieg
  • Demografische Diversität von Absolvent:innen
  • Diversität der Absolvent:innen hinsichtlich studienerfolgsbezogener Aspekte
  • Diversität der Absolvent:innen hinsichtlich berufsbezogener Aspekte
  • Neu: Einschätzung des Diversity-Klimas aus Studierenden- und Lehrendenperspektive

Alle Diversitätsaspekte werden auf einer Seite dargestellt, sodass die jeweiligen Aspekte durch Scrollen erreicht werden können. Sofern es die genutzte Display-Größe zulässt, kann die entsprechende Navigation auf der rechten Seite genutzt werden.

Jeder Diversitätsaspekt ist als sogenanntes Panelset aufgebaut, in dem verschiedene Merkmale in einem eigenen Reiter (bzw. Tab) berichtet werden. Als Vorauswahl werden die Ergebnisse des jeweils ersten Merkmals eines Diversitätsaspekts grafisch dargestellt. Die Auswertungen anderer Merkmale lassen sich durch Anklicken aufrufen. Bei Bedarf wird eine Grafik um methodische Hinweise ergänzt.

Um mögliche Veränderungen im zeitlichen Verlauf leicht sichtbar zu machen und einen Vergleich zum aktuellen Jahrgang zu ermöglichen, werden die Ergebnisse aller Jahrgänge innerhalb einer Grafik dargestellt. Dabei wird die prozentuale Verteilung für jeden Jahrgang in Form einer Säule aufbereitet und chronologisch abgebildet. Die Säule des aktuellen Jahrgangs ist farblich abgesetzt und enthält den jeweiligen Prozentwert. Zu jeder Grafik können die zugrunde liegenden Daten als absolute und relative Werte in Form einer Tabelle aufgeklappt werden.

Bei Bedarf kann die ausgewählte Seite über das Browser-Menü gedruckt werden (bzw. kann der entsprechende Druck-Dialog in der rechten Navigation gestartet werden).

Methodische Anpassung durch differenzierte Betrachtung des Lehramts

Im Rahmen der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Diversity Monitorings | Update 2025 wurde eine methodische Anpassung in der Datenaufbereitung implementiert. In vorherigen Monitoring-Berichten wurden Lehramtsstudierende und -absolvent:innen den jeweiligen Fakultäten ihrer Studienfächer zugeordnet, was bei mehrfachlichen Lehramtsstudiengängen zu einer zufälligen Zuordnung zu einer der beteiligten Fakultäten führte. Diese Vorgehensweise limitierte die Möglichkeit, lehramtsspezifische Charakteristika und Entwicklungen präzise zu erfassen.

Die aktuelle Auswertung folgt einem differenzierteren Ansatz: Studierende und Absolvent:innen in Lehramtsstudiengängen werden nun in einer eigenständigen Kategorie “Lehramt” zusammengefasst und analysiert. Diese methodische Neuausrichtung ermöglicht eine präzisere Betrachtung der spezifischen Merkmale und Bedarfe dieser Gruppe, die sich aufgrund der besonderen curricularen Struktur und beruflichen Orientierung von Studierenden anderer Studiengänge unterscheiden kann.

Die fakultätsspezifischen Daten der aktuellen Erhebung sind aus diesem Grund aber nicht unmittelbar mit denen früherer Berichte vergleichbar, da die Lehramtsstudierenden und -absolvent:innen nun separat ausgewiesen werden. Diese Umstellung kann insbesondere bei Fakultäten mit hohem Lehramtsanteil zu Verschiebungen in den Verteilungen der Merkmale führen.

Anpassungen im Monitoring durch die Gründung der Fakultät für Informatik

Mit der Gründung der Fakultät für Informatik im Wintersemester 2023/24 wurden alle informatikbezogenen Studiengänge, die zuvor zur Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurwissenschaften gehörten, in die neue Fakultät überführt.

Dadurch verändert sich ab dem Wintersemester 2023/24 die Zusammensetzung der Studierenden und Studienanfänger:innen in den betroffenen drei Fakultäten. In den früheren Jahren, vor der Gründung der Fakultät für Informatik, existierte diese noch nicht. Die Darstellung der Daten nach Studiengängen bildet deshalb die damals gültige Fakultätszugehörigkeit ab. Für die Absolvent:innenbefragung ergeben sich zunächst keine Änderungen, da diese sich weiterhin an den bestehenden Fakultätsstrukturen orientiert. Erst in den kommenden Berichten, beginnend mit dem Absolvent:innen-Prüfungsjahrgang 2023, wird sich die Zuordnung der Absolvent:innen an den neuen Fakultätsstrukturen orientieren. Aktuell liegen daher noch keine Informationen von Absolvent:innen der Fakultät für Informatik vor.

Für drei Fakultäten (Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Informatik) wird zusätzlich rückwirkend ab dem Wintersemester 2012/13 bzw. Prüfungsjahrgang 2010 simuliert, wie sich die Verteilung der Studierenden und Absolvent:innen entwickelt hätte, wenn die neue Fakultätsstruktur bereits während des gesamten Beobachtungszeitraums existiert hätte (Szenario). Diese Modellierung entspricht jedoch nicht der tatsächlichen Zusammensetzung der Studierenden und Absolvent:innen bis einschließlich Wintersemester 2023/24 bzw. Prüfungsjahrgang 2022.

Erweiterung durch externe Datenquellen

Zusätzlich wurden Ergebnisse aus der Studierendenbefragung in Deutschland (Sommersemester 2021) in das Diversity Monitoring integriert. Diese erweitern die vorhandenen Daten um zusätzliche Perspektiven auf Diversität an der UDE und ermöglichen - sofern verfügbar - Vergleiche auf Landes- und/oder Bundesbene. Die Verfügbarkeit von Vergleichsdaten variiert je nach Fragestellung.

Unter dem Reiter “Studierendenbefragung in Deutschland” werden Ergebnisse zu folgenden Themenbereichen dargestellt:

  • Demografische Diversität
  • Diversität im Hochschulzugang
  • Finanzierung & Wohnen
  • Studienzufriedenheit
  • Digitales Lernen
  • Studienverlauf